26. Juli 2020 / LR / Lesedauer: 6 Min.

10 Jahre ondeso – Interview der Geschäftsführung

Am 26.07.2010 wurde mit der Unterzeichnung des Gründungsvertrags der Startschuss für die Unternehmung gelegt. Im Lauf dieser Jahre hat sich ondeso auf eine beeindruckende Weise von einem kleinen Start-Up zu einem innovativen mittelständischen Unternehmen entwickelt.

In diesem Interview berichten die ondeso Mitgründer Rolf-Dieter Metka und Martin Stemplinger sowie COO Peter Lukesch über die Höhen und Tiefen der vergangenen Jahre und werfen einen Blick in die Zukunft.

ond-metka

Rolf-Dieter Metka

Chief Executive Officer (CEO)
und Gründer

ond-stemplinger

Martin Stemplinger

Chief Technology Officer (CTO)
und Gründer

peter-lukesch-ondeso

Peter Lukesch

Chief Operating Officer (COO)

Wie ist die Idee und der Firmenname für ondeso entstanden und wann reifte in Ihnen der Entschluss, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

 

Stemplinger: Durch die langjährige Tätigkeit als externer Berater im Bereich des Client Managements von Produktionsrechnern für weltweit agierende Konzerne, wie z.B. die Siemens AG oder der Continental, ergab sich aus dem täglichen Arbeiten die Notwendigkeit aus den Bedürfnissen ein Produkt zu entwickeln. Ein erster Prototyp war bereits bei der Firma Continental weltweit auf mehreren tausend Rechnern erfolgreich im Einsatz. Bestärkt durch diese Erfahrung wurde der Entschluss gefasst ein Unternehmen zu gründen, um ein Produkt entwickeln zu können, welches diese Anforderungen abdecken kann. Ein Name, welcher den Produktkonzeptansatz in sich trägt, war schnell gefunden – ondeso – on demand software bzw. on demand solution. Da durch unser Produkt mitunter die Sicherheit der Produktion (Rollout aktueller Software und Betriebssystemupdates) im Fokus stand, haben wir uns für ein Logo entschieden, welches das Rad eines Tresors darstellt.

Metka: Das Unternehmersein kannte ich, denn selbstbestimmt handeln und entscheiden, mit allen Chancen und auch Risiken, das wollte ich sehr bewusst! Da ich bereits seit 2000 als Gründer und Unternehmer aktiv gewesen bin, war der Entschluss bei der Gründung der ondeso mitzumachen sehr schnell gefasst. 2009 wurde ich mit Martin Stemplinger und Nicolas Voggenreiter bekannt gemacht und sie stellten mir Ihre Software-Entwicklungsidee vor. Bereits in den 80er Jahren war ich mit Produktion und IT in Berührung gekommen, weshalb mich ihre Produktidee sofort gepackt hatte. Um, auf Grundlage der vorhandenen Software-Ideen und meinen Erfahrungen im Bereich Software-Produktentwicklung, Unternehmensaufbau und Führung gemeinsam mit den beiden anderen Gründern die ondeso zu starten, bedurfte es dann keine langen Überlegungen mehr. Nach wenigen Monaten hatten wir gemeinsam ein Businesskonzept und einen ersten Businessplan ausgearbeitet. Und schon gings los mit der Gründungsreise – denn keine 8 Monate später wurde die ondeso aus der Taufe gehoben!

 

Mit welchen Schwierigkeiten hatten Sie anfangs zu kämpfen und was würden Sie rückblickend betrachtet anders machen?

 

Metka: Da unser Zielmarkt, die Industrial IT, bis 2016 nicht klar beschrieben war, hatten die Kunden natürlich auch noch keine klare Vorstellung davon, welche Herausforderungen und Problemen die Computer in der Produktion bei zunehmender Vernetzung mit sich bringen würden.
Eine der größten Hürden auf dem Weg der Unternehmensgründung bestand also darin, die Kunden zu finden und anzusprechen, die sich mit den Herausforderungen der Industrial IT bereits befassten oder offen für diese Themen waren. Außerdem gab es zwei Situationen in der Unternehmensentwicklung, die große existentielle Unsicherheiten in sich trugen: Im Jahr 2014 hatten wir den, mit den Investoren vereinbarten, dritten Meilenstein nicht erreicht und 2017 mussten wir einen Liquiditätsengpass überwinden. Im Rückblick betrachtet würden wir deshalb die Finanzierung und die begleitende Vertragsgestaltung sicher anders strukturieren. Wie Sie sehen gab es auch bei der ondeso schwierige Zeiten, jedoch konnten wir diese mit unserem Team immer überwinden und gingen aus jedem Problem stärker hervor.

 

Was macht ondeso so einzigartig und wo sind Ihre besonderen Stärken?

 

Lukesch: Das besondere an ondeso ist zum einen die speziell für die Produktion entwickelte Software. Dabei versuchen wir bereits bei den Anforderungen uns in den Kunden zu versetzen und seine Schmerzen und Gewinne bei der täglichen Arbeit mit unseren Produkten nachzuvollziehen.
Im Vordergrund steht hier immer derjenige, der die Arbeit auch ausführt. Diese Person dabei bestmöglich zu unterstützen und trotzdem die vorgegebenen Prozesse zu ermöglichen und einzuhalten ist unser primärer Betrachtungswinkel. Wir suchen stets gemeinsam nach der optimalen und effizientesten Lösung. Dabei passen wir nicht die Prozesse von Unternehmen an unsere Software an, sondern nutzen diese als mächtiges Hilfsmittel um Nutzen und Mehrwert für unseren Kunden zu stiften.

 

Sie haben auf dem Markt nahezu keine Konkurrenz. Woran liegt das?

 

Metka: Die enorm langen Lifecycles der Produktionsanlagen und ihrer IT-Systeme stellen für die, aus der Office-Welt bekannten, Managing-Produkte eine nahezu unüberwindbare Hürde dar. So hat sich hier ein Nischenmarkt entwickelt, in dem unsere Produkte und auch unsere Kompetenz nahezu einmalig sind. Die ondeso-Produkte ermöglichen den Kunden ein vollumfängliches und integriertes managen der Produktions-IT-System. Die heterogene IT-Landschaft wird von unseren Systemen zielgenau bedient. 

Stemplinger: In den letzten vier Jahren hat sich der OT-Markt und damit die Industrial IT im Zuge der Industrie 4.0 Entwicklungen geformt und eine enorme Dynamik aufgenommen. Dies gilt sowohl für den Betreibermarkt mit den produzierenden Unternehmen wie auch für den Ausrüstermarkt mit all seinen Maschinen- und Anlagenbauern. Die Produkte von ondeso sind für beide Zielmärkte nahezu unverändert einsetzbar. Diese Strategie haben wir bei der Softwarearchitektur und der Produktentwicklung von Beginn an verfolgt und umgesetzt. Unsere große Kompetenz in der Industrial-IT, sowie die Flexibilität unserer Produkte, sind maßgebend für den neuen OT-Markt.

 

Worauf sind Sie besonders stolz, wenn Sie an die Entwicklung von der Anfangszeit bis heute denken?

 

Stemplinger: Vor der Gründung der ondeso, wurde ein notwendiger Businessplan für das geplante Unternehmen erstellt. Mit diesem Businessplan haben wir am Münchner BPWN im März 2010 teilgenommen und gewonnen. Somit konnten wir vor der eigentlichen Gründung bereits den ersten Erfolg verbuchen, welcher 2 Jahre später durch den IKT Gründerpreis 2012 bestätigt wurde und somit dem Unternehmen auch den notwendigen Rückenwind für die nächsten Aufgaben gab. Der nächste, aber dafür umso wichtigere Meilenstein unter den Erfolgen, war der Konzernvertrag mit der Daimler AG, wodurch die ondeso das Leuchtturmprojekt gewinnen konnte.

Metka: Die Bestätigung, dass sich unsere bereits 2011 angelegten Produkt- und Marktstrategien als zielgenau und richtig erwiesen haben, erfüllte uns außerdem alle mit Stolz. Auch unser Kundenportfolio kann sich sicher sehen lassen. Könnten wir uns intensiver und freier auf den offenen Markt konzentrieren, wären weitaus größere Erfolge realisierbar. Das ist jedoch leider ein sehr deutsches Phänomen.
Die größte Freude bereitet uns allerdings das gewachsene Unternehmensteam. Wir haben alle Mitarbeiter genau auf unsere Unternehmenswerte und grundlegende Führungs- und Entwicklungsstrategie ausgewählt. So konnten wir, auch gegen aufkommende Widerstände aus dem Unternehmensumfeld unsere Vorstellungen von Führung und Unternehmensleistung, von Team- und Erfolgsorientierung umsetzen. Wie sonst wäre es möglich mit einem, zum damaligen Zeitpunkt, 20-Personen-Team einen der größten Automobilhersteller der Welt zu überzeugen und in all seinen Werken rund um die Welt zum Einsatz zu bringen.

 

Sie sind drei Personen in der Führungsebene.
Wie sind da die Aufgaben untereinander verteilt?

 

Lukesch: In der Geschäftsführung teilen wir uns die Aufgaben grob in die Bereiche Unternehmensführung, Verwaltung, Vertrieb und Marketing (CEO), Entwicklung und QA (CTO) sowie Professional Services und Produktmanagement (COO) ein. Dabei spielt Teamwork für uns eine zentrale Rolle. Von Anfang an haben wir bei ondeso darauf geachtet, dass alle Mitarbeiter in das Team passen und die Bereitschaft und Motivation mitbringen gemeinsam mit ondeso zu wachsen.
Herausforderungen meistern wir stets gemeinsam und teilen dann auch die Erfolge. Auch unsere Abteilungsleiter sind mit ondeso herangewachsen, haben sich etabliert, übernehmen Verantwortung und bauen die Teams und internen Prozesse stets aus, damit wir auch für künftige Herausforderungen bestens aufgestellt sind.

 

Angenommen Sie stünden jetzt kurz vor der Gründung.
Würde die aktuelle Wirtschaftslage Ihre Entscheidung beeinflussen?

 

Metka: Wir würden sicher an der einen oder anderen Stelle die spezielle Situation zu berücksichtigen haben. Da unsere Gründung auf sehr soliden und auch validen Erfahrungen, Marktkenntnissen sowie Beobachtungen basierte, würden wir es mit Sicherheit machen! Wir waren und sind von den Visionen und konkreten Vorstellungen uneingeschränkt überzeugt.

 

Welche Tipps würden Sie Menschen geben, die sich gerade im Moment mit dem Gedanken beschäftigen, nach der Covid-19 Krise, ein Unternehmen zu gründen?

 

Metka: Ich würde sie fragen: „Was hält euch auf?“ Nicht weil es schwer ist, wagt ihr es nicht, sondern weil ihr es nicht wagt, ist es schwer. Das sagte einst Lucius Annaeus Seneca, ein Römischer Politiker und Philosoph. In Chancen denken und handeln, das ist eine signifikante Eigenschaft von Gründergeist.

Lukesch: Ich würde jungen Unternehmen in der aktuellen Lage noch folgenden Tipp geben: Konzentriert euch auf das Wichtige und Wesentliche – euer Kernprodukt und die Entwicklungsroadmap. Besser eine Sache gut und richtig machen als zu früh zu stark diversifizieren. Überzeugende und sicher auch notwendige Produkte und Leistungen werden gebraucht, auch in und nach der laufenden Pandemie-Krise.

 

Wie sieht die Zukunft von ondeso aus?
Welche Schritte planen Sie in der kommenden Zeit?

 

Metka: Wir haben das Unternehmen in eine sehr gute und herausragende Position gebracht. Gut gerüstet für Krisen, wie die jetzige, und in einem, in Europa beheimateten, Technologiemarkt platziert. Unser zentrales Ziel ist die jetzt angelaufene Marktdurchdringung als konsequente Fortführung unserer Unternehmensentwicklungsstrategie und die sich bietenden Chancen konsequent zu nutzen.
Außerdem steht die Umsetzung unserer Vertriebs- und Partnerstrategie, die auf drei Säulen aufbaut: dem Direktvertrieb, dem Partnervertrieb und den Vertrieb mit und über Maschinen- und Anlagenbauer, ebenfalls im Zentrum unseres jetzigen Handelns. Damit wird ondeso zu einem mittelständigen führenden Softwarehaus in einem Markt, der innovativ, wachstumsstark und in Zentraleuropa und Deutschland verankert ist.

 

 

Vielen Dank für das interessante Gespräch und alles Gute für die Zukunft!

 

 

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