22. September 2020 / LJ / Lesedauer: 6 Min.

ondeso on tour Teil 1: Erfahrungen im internationalen Rollout

Egal ob beruflich oder privat: Auf einer Reise erlebt man viele Dinge und keine Tour gleicht der anderen. Unsere Kollegen aus der Abteilung Professional Services reisen in die entlegensten Ecken dieser Welt und unterstützen unsere Kunden beim Rollout der ondeso Software, geben Schulungen oder helfen bei Problemen. In diesem Jahr wird sich die Reisefrequenz natürlich stark zu den vorherigen Jahren unterscheiden. Ein Grund mehr für uns, sich mit unseren Consultants und unserem COO über ihre bisher gesammelten Erfahrungen zu unterhalten.

Istanbul, Türkei

Viktor Eigenseer, Consultant Professional Services

 

Was ist in türkischen Produktionsumgebungen anders als in Deutschland?

Im Grunde genommen sehen die Produktionsumgebungen weltweit sehr ähnlich aus. Auch aus IT-Sicht und bei IT-Security gelten weltweite Richtlinien, von denen wir auf dieser Reise einige mit ondeso umsetzen konnten.

In diesem Werk gab es jedoch eine Besonderheit: In Istanbul gibt es viele Straßenhunde und da der Werksleiter ein Hundefreund ist, sind auf dem Werksgelände mehrere Vierbeiner unterwegs, die sich frei bewegen dürfen, versorgt werden und dort ihr Zuhause haben. Somit hatte das Werk gleich mehrere Wachhunde, die immer vor der Pforte auf einen warteten. Aber keine Sorge, sie waren alle sehr zahm.

Wie unterscheidet sich die Arbeitsmentalität?

„Was nicht passt, wird passend gemacht“ – so würde ich die türkische Mentalität beschreiben. Von dieser Arbeitsweise war ich wirklich beindruckt. Alle Zuständigen sitzen im selben Büro, die Kommunikationswege sind kurz und es wird alles im Handumdrehen erledigt. Die Arbeitswoche ist jedoch länger als bei uns, daher startete unser Tag immer recht früh.

Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Wir wurden den ganzen Tag mit türkischen Kaffee (Mokka) und Tees versorgt. Es gibt sogar extra Angestellte, die sich darum kümmern, dass man ständig bestens versorgt ist. Die gastfreundliche Kultur und der gute Kaffee machten Istanbul trotz der langen Arbeitstage und des straffen Zeitplans zu einer meiner Lieblingsreisen.

Mit unseren Todos schafften wir übrigens eine Punktlandung und verließen so weitere zufriedene ondeso User.

Was waren die Stolpersteine dieser Reise?

Bei dieser Reise war es nur eine Kleinigkeit, denn im Hotel wurde die Visa-Card bzw. das Buchungsschreiben nicht akzeptiert. Somit musste erstmal die private Karte für das Hotel herhalten. Ansonsten hat alles reibungslos geklappt.

Welchen Freizeit-Tipp kannst du empfehlen?

Istanbul ist eine der größten Metropolen der Welt, daher gibt es jede Menge zu sehen. Jedoch liegt so ein Produktionswerk nicht im Touristenzentrum und man sieht bei einer Dienstreise nicht immer alles, was eine Stadt zu bieten hat.

In Istanbul hatten wir jedoch das Glück, dass wir noch das Wochenende privat dort verbracht haben. Wir sind Freitag kurzerhand in ein Hotel am Taksim Platz eingecheckt, welcher im Zentrum und im Touristen-Hotspot von Istanbul liegt.  Von dort kann man z.B. die Hagia Sofia sehen oder den türkischen Basar besuchen. Aber Vorsicht beim Kaufen von Gewürzen und Tees, das kann ziemlich teuer werden.

Sebeș, Rumänien

Christoph Ackermann, Head of Professional Services

 

Was ist in einer Produktion in Rumänien anders als in Deutschland?

Die eingesetzten Geräte sind zum Teil deutlich älter. Dies liegt daran, dass oftmals „alte“ Werke und Produktionslinien in Deutschland abgebaut und im Ausland wiederaufgebaut werden, um dort ältere oder auslaufende Teile weiterhin zu produzieren. Hierdurch ist auch die Heterogenität der Maschinen und Anlagen recht hoch, denn diese sind schon sehr lange im Einsatz und wurden im Laufe ihres Lebenszyklus oft individuell angepasst und verändert.

Wie unterscheidet sich die Arbeitsmentalität?

Im Allgemeinen wird länger gearbeitet. Die Menschen gehen gerne zur Arbeit und sind froh arbeiten gehen zu können und auch stolz auf das, was sie erreichen.

Die Prozesse werden eher flexibel und pragmatisch umgesetzt. Man ist im Allgemeinen darauf orientiert ein Ziel zu erreichen, ob es jetzt so wie geplant oder mittels eines Workarounds passiert ist egal.

Welchen Freizeit-Tipp kannst du empfehlen?

Unbedingt ein Wochenende einplanen und mit einem Mietauto Transsylvanien erkunden. Das Drakula-Schloss Bran muss man meiner Meinung nach jedoch nicht unbedingt anfahren. Wenn man Schlösser und Burgen mag ist man in Peles oder Hunedora gut aufgehoben. Und in den Städten wie Sibiu und Alba Iulia fühlt man sich wie im Habsburgerreich. Sehr zu empfehlen ist zudem ein Ausflug nach Cluj und Brasov. Wer gerne beeindruckende Landschaften sehen möchte, dem sei eine Fahrt auf der Transalpina empfohlen, welche die transsilvanischen Alpen durchquert.

Kulinarisch gesehen ist das Essen eher deftig und sehr fleischlastig. Gott sei Dank gibt es Tuică, den traditionellen Schnaps.

Detroit, Ladson, New York, USA

Peter Lukesch, COO


Was ist in amerikanischen Produktionsumgebungen anders als in Deutschland?

In Summe lässt sich sagen, dass die Werke relativ modern sind. Die Menschen sind an durchgehende Klimatisierung gewohnt und je nach Region, wie zum Beispiel in South Carolina, ist diese unerlässlich. Gerade Schulungen sind dadurch angenehm, da man hier Sommer wie Winter im Gebäude die gleichen Temperaturen hat. Absicherung des Eigentums und Datenschutz haben hier andere Maßstäbe und werden auch landestypisch umgesetzt, z.B.  wird ein falsches Einfahren auf das Werksgelände durch einklappbare Stacheln (One Way Spikes) im Boden unterbunden.

Wie unterscheidet sich die Arbeitsmentalität?

Hierarchien sind gefühlt noch deutlich stärker ausgeprägt. Mit Vorgesetzten wird nicht diskutiert, sondern strikt nach deren Vorgaben gearbeitet. Nervosität oder Aufgeregtheit sieht man in den USA nicht einmal bei den Praktikanten. Alle bringen scheinbar von Kindheit an eine gewisse Grund-Coolness und Abgebrühtheit mit. Dadurch wird auch vieles nach Gefühl und nicht zwingend mit mehrfacher Risikoabwägung rein rational entschieden.

Die Pünktlichkeit und auch das Engagement ähneln dem, was wir auch in Deutschland gewohnt sind. Mittagessen werden häufig nicht wie bei uns in einer Kantine eingenommen, sondern in zahlreichen umliegenden (Fast Food) Restaurants. Auch wenn Waffen auf den meisten Werksgeländen explizit nicht erlaubt sind, sollte man sich in der Freizeit nicht darüber wundern, wenn man auf offener Straße Privatpersonen mit Pistolen am Gürtel antrifft.

Was sollte man bei einer Reise in die USA beachten?

Vor der Reise muss man unbedingt ESTA beantragen bzw. auf Gültigkeit überprüfen. Außerdem wird der europäische Führerschein nicht akzeptiert, einen internationalen Führerschein kann man sich aber in Deutschland problemlos und kurzfristig ausstellen lassen.

Bei der Einreise sollte man aufgrund der Kontrollen an der Immigration genügend Zeit einplanen. Gerade wenn man Anschlussflüge erreichen muss, können zwei Stunden sehr sportlich werden. Dort angekommen sollte man eine entsprechende Geduld auf jeden Fall auch ausstrahlen, da die diensthabenden Kollegen zwar sehr freundlich sind, aber wenig für Aufmüpfigkeit oder Späßchen übrighaben. Man sollte sich zusätzlich immer über den jeweiligen Bundesstaat informieren, da es hier zum Teil abweichende Regeln im Straßenverkehr, sowie beim Umgang mit Alkohol, Drogen, Waffen usw. gibt.

Kreditkarten sind in Amerika ein „Must“, da diese für Kautionen (Mietwagen, Hotel, …) hinterlegt werden und auch problemlos jeder Kaffee damit gezahlt werden kann. Bargeld wird hauptsächlich für Trinkgelder benötigt. Viele Mitarbeiter im Service (Hotel, Gastronomie, …) bekommen lediglich den Mindestlohn und leben von den Trinkgeldern. 15% werden dabei mindestens erwartet, wenn der Service in Ordnung war – dies sollte man auch im Hinterkopf behalten, wenn man die Preise auf der Speisekarte als günstig empfindet.

Welchen Freizeit-Tipp kannst du empfehlen?

Die USA sind sehr groß und von Bundesstaat zu Bundessaat sehr unterschiedlich, auch was die Vegetation und das Klima angeht. Nahezu überall finden sich Nationalparks oder berühmte Sehenswürdigkeiten. Ein Blick auf die „Väter der Stadt“ hilft häufig, z.B. in Detroit Henry Ford und Thomas Alva Edison, um herauszufinden was man sich unbedingt ansehen sollte. In South Carolina sollte man sich auf jeden Fall den Atlantik nicht entgehen lassen. Auch die Baustile sind von Gegend zu Gegend unterschiedlich und Fotos wert. Für Fleischliebhaber sollte man sich bei den einheimischen nach den BBQ-Geheimtipp-Restaurants umhören. Grundsätzlich sind Amerikaner sehr gastfreundlich und lieben unverbindlichen Smalltalk zum Gesprächseinstieg. Ein Tipp aus New York war: „Wenn du nicht weißt über was du mit jemandem sprechen sollst, frag ihn ob er einen Restaurant Tipp für dich hat.“

Jawor, Polen

Florin Roman, Consultant Professional Services

 

Was ist in polnischen Produktionsumgebungen anders als in Deutschland?

In dieser Produktionsumgebung war alles moderner und sauberer wie ich es gewohnt bin, denn die Fabrik war noch sehr neu. Natürlich ist der Bau- und Ausstattungsstandard anders als in Deutschland, jedoch war die  Arbeitsumgebung heller und mit viel natürlichem Licht und Kreativzonen ausgestattet.

Wie unterscheidet sich die Arbeitsmentalität?

Die Arbeitsmentalität hat sich nicht sehr stark unterschieden. Das kann natürlich auch daran liegen, dass Jawor nicht weit von der deutschen Grenze entfernt liegt. Grundsätzlich sind die Leute nett, hilfsbereit und verfügen über gute technische Fähigkeiten. Außerdem sind sie neugierig auf ondeso und haben Spaß daran, neue Informationen zu bekommen und ihre Skills weiter auszubauen.

Was sollte man bei einer Reise nach Polen beachten?

Um in Polen oder einem anderen EU-Land arbeiten zu können, müssen wir das Formular A1 ausfüllen und genehmigen lassen. Daher muss eine EU-Geschäftsreise ins Ausland einige Wochen im Voraus geplant und vorbereitet werden.

Welchen Freizeit-Tipp kannst du empfehlen?

In Jawor gibt es nicht so viel zu sehen, aber wenn jemand Lust hat, kann er eine Stunde weiter nach Breslau fahren und dort einen entspannten Tag verbringen.

 

To be continued …

 

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ondeso on tour Teil 2: Erfahrungen im internationalen Rollout

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Hier finden Sie den zweiten Teil dieser Beitragsserie.

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